Eine von der Bürgerstiftung Dresden in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa attestiert den Dresdnerinnen und Dresdnern großes Engagement bei ehrenamtlichen Aktivitäten. 39 Prozent sind ehrenamtlich in einer gemeinnützigen Organisation tätig, wie etwa in einem Verein, einer Initiative oder Kirchgemeinde. 36 Prozent sind im privaten Rahmen ehrenamtlich engagiert, indem sie etwa Nachbarn oder Bekannten im Alltag helfen, z.B. bei Einkäufen oder der Betreuung von Kindern. Insgesamt sind laut forsa 57 Prozent der Dresdner im privaten oder organisierten Rahmen ehrenamtlich aktiv, denn viele engagieren sich in beiden Bereichen. Knapp die Hälfte ist dabei einmal oder mehrmals pro Woche für das Ehrenamt im Einsatz. Befragt wurden 1.000 Dresdner ab 18 Jahren in Telefoninterviews.

Mehr als die Hälfte ehrenamtlich engagiert
„Die Ergebnisse zeigen, was wir hier in der Bürgerstiftung schon immer vermutet haben, in Dresden wird angepackt und nicht nur gemeckert“, sagt Katrin Sachs, Vorstand der Bürgerstiftung Dresden. „Dass sich mehr als die Hälfte aller Dresdner ehrenamtlich engagiert, ist ein gutes Zeichen für unsere Stadt und aus unserer Stadt heraus. Die Ergebnisse bestätigen: Sowohl im privaten wie auch im organisierten Ehrenamt setzen sich die Dresdner sehr ein für ein gutes und solidarisches Miteinander. Und wir vermuten die ‚Dunkelziffer‘ viel höher, denn wer würde das Engagement für Nachbarn und Bekannte schon als Ehrenamt bezeichnen?“

Vereinsarbeit und Corona-Hilfe
Seit 20 Jahren vermittelt die Freiwilligenagentur der Bürgerstiftung Ehrenamtliche in passende Einsatzstellen. Seit 2019 nutzt sie dafür auch die Plattform www.ehrensache.jetzt . Besonders aktiv sind die Dresdner im organisierten Ehrenamt laut aktueller forsa-Umfrage in den Bereichen Sport, Kultur, Kinder und Jugend sowie Schule und Bildung. Für diejenigen, die nicht aktiv sind, die sich ein freiwilliges Engagement aber grundsätzlich vorstellen könnten, wurde der Natur- und Umweltschutz als wichtigstes Thema genannt. Nach der Erfahrung der Freiwilligenagentur ist die Vereinsarbeit aufgrund der Kontaktbeschränkungen während der Pandemie etwas in den Hintergrund gerückt. Umso stärker engagieren sich Freiwillige in der Corona-Hilfe. So vermittelt die Agentur derzeit z.B. Nachhilfe für Kinder und Jugendliche, Unterstützung in Pflegeheimen und Einkaufshilfe für Menschen, die in Quarantäne sind. Phasenweise gab es in diesen Bereichen mehr Hilfsangebote als Hilfebedarf.

Die Motivation: Gutes zurückgeben
Auf die forsa-Frage nach den Gründen für das Engagement antworteten die Befragten vielfältig: Für die große Mehrheit ist es wichtig, etwas für andere Menschen zu tun oder bei einer sinnvollen Sache mitzuarbeiten. Knapp drei Viertel der Engagierten wollen etwas Gutes, das sie selbst erfahren haben, zurückgeben. Für ebenso viele ist das Ausleben eigener Interessen bzw. die Übernahme von Verantwortung wichtig. Für rund zwei Drittel der Befragten geht es darum, mit Gleichgesinnten zusammenzukommen oder einfach Spaß zu haben. Den Erwerb von Qualifikationen nannten gut ein Viertel der Befragten als wichtigen Faktor.